Anaplasmose

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Aufgrund von Genanalysen wurden die früheren Arten Ehrlichia phagocytophila, Ehrlichia equi und das HGE-Agens zur neuen Art Anaplasma phagocytophilum zusammengefasst.

Anaplasma phagozytophilum (Hund)

Der häufigste Überträger in Europa ist Ixodes ricinus. Die klinische Symptomatik ähnelt denen der Ehrlichiose, doch sind hier vermehrt Thrombozytopenien durch die Bildung von Anti-Thrombozyten-Antikörpern zu beobachten. Dadurch kann es zu Gerinnungsstörungen kommen.

Ein weiterer Aspekt ist das Auftreten von orthopädischen Krankheitsbildern; Lahmheiten, Myositis und Gelenkschwellungen können durch Anaplasmen verursacht werden. Anaplasma platys ist ein obligat intrazellulärer Parasit bei Hunden, der sich in Thrombozyten vermehrt und zu einer zyklischen Thrombozytopenie und Parasitämie in Intervallen von etwa 14 Tagen führt. Die Erkrankung wird als infektiöse canine zyklische Thrombozytopenie bezeichnet.

Erste Beschreibungen dieser Anaplasmen-Art stammen aus Übersee, allerdings ist der Erreger auch im südlichen Mittelmeerraum (Nordafrika, Süden Portugals, Andalusien, Sizilien, Süditalien, Süden Griechenlands) nachweisbar. Die Übertragung erfolgt durch Zecken (Rhipicephalus sanguineus). Nach Erstinfektion kommt es innerhalb von 14 Tagen p. i. zu einer Abnahme der Thrombozytenzahl, die niedrigsten Werte sind zwischen 14 und 24 Tagen p. i. erreicht. Basophile Einschlüsse in den Thrombozyten können v. a. 7 - 10 Tage p. i. nachgewiesen werden. Die Phase der Parasitämie erstreckt sich in etwa über den Zeitraum von 4 - 14 Tage p. i., darauf folgt eine Phase, in der der Erreger nicht im peripheren Blut nachweisbar ist. Diese Phasen wechseln sich anschließend zyklisch in Abhängigkeit von der Thrombozytenzahl ab. In der Parasitämie-Phase kann man den Erreger mittels PCR in Blutproben nachweisen.