FeLV – Felines Leukämie-Virus

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Das Feline Leukämie Virus wird direkt von Katze zu Katze übertragen. Hauptübertragungsquelle ist der Speichel. Bissverletzungen stellen ein großes Übertragungspotential dar, weil hier der infektiöse Speichel direkt in die Blutbahn gelangen kann. In den meisten Fällen kommt es zu einer oropharyngealen Infektion der Katze. Das Virus dringt in die Schleimhäute ein und vermehrt sich innerhalb von zwei Tagen dort, sowie in den Tonsillen und retropharyngealen Lymphknoten. Über infizierte Lymphozyten und Monozyten gelangt das Virus nach etwa zwölf Tagen in den Blutkreislauf und weiter in das Knochenmark. Kommt es bei der Katze zu einer Infektion mit FeLV, so führt diese in ca. 45 % der Fälle nur zu einer transienten Infektion mit kurzer Virämie. Das Immunsystem ist in der Lage das Virus zu eliminieren. Die Katze erkrankt nicht. In etwa 30 % der Infektionen kommt es zwar zu einer ausreichenden Immunantwort um eine Virusreplikation zu verhindern, doch ist keine Viruselimination möglich. Es kommt zu einer latenten Infektion. Andere Infektionserkrankungen oder Stress können zu einer Reaktivierung mit Virämie führen. In den übrigen Fällen kommt es zur persistenten Infektion, die meist in einem heftigen und kurzen Krankheitsverlauf endet. Zu den primären Infektionsfolgen zählen die Organschädigungen, die aus der Virusvermehrung resultieren. Es kommt vor allem zu einer FeLV-assoziierten Knochenmarksdepression. Eine Anämie tritt bei fast 50 % der FeLV-infizierten Katzen auf, bei etwa 8 % führt sie zum Tod. Dabei handelt es sich vorwiegend um eine aplastische Anämie, die durch eine gestörte Erythropoese verursacht wird. Eine verminderte Anzahl von Retikulozyten weist auf eine aregenerative Anämie hin.

Lymphatische Leukosen oder Leukopenien treten bei FeLV-Infektionen auf, doch sind sie selten erregerbedingt und häufiger mit einem regulären neoplastischen Geschehen verknüpft.