Herpesvirusinfektion - Schildkröte

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Herpesvirusinfektionen kommen bei verschiedenen Landschildkrötenarten, der Gattung Testudo, wie z. B. der Griechischen Landschildkröte (Testudo hermanni), der Maurischen Landschildkröte (Testudo graeca) und der Russischen Landschildkröte (Agrionemys horsfieldi) vor.

Es handelt sich um eine wahrscheinlich über Kot übertragende, hoch kontagiöse Virose. Beim Einbringen neuer Tiere in einen Bestand sind eine angemessene Quarantäne und eine routinemäßige virologische Untersuchung ratsam.

Klinische Symptome sind Nasen- und Augenausfluss, Regurgitieren, Anorexie und Lethargie. Relativ typisch sind die nekrotischen Beläge der Zunge und der Mundhöhle. Zur Diagnosestellung sollte ein trockener Tupferabstrich von der distalen Zunge am Übergang zum Larynx erfolgen.

Am toten Tier kann der Nachweis von typischen intranukleären Einschlusskörperchen auch histologisch vor allem in den Zungenepithelien, der Riechschleimhaut und in den Leberzellen erfolgen.

Zur Abklärung einer potentiellen Infektion ohne typisches klinisches Bild oder zum Ausschluss eines Virusträgers ist die serologische Abklärung des Antikörper-Titers die Methode der Wahl.