Leptospirose

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Die Leptospirose wurde erstmalig im Jahr 1852 beim Hund beschrieben und war wegen ihres Auftretens anlässlich einer Hundeausstellung in Stuttgart lange Zeit unter dem Begriff „Stuttgarter Hundeseuche“ bekannt.

Leptospiren sind gramnegative Bakterien, die zur Gruppe der Spirochäten gehören. Es handelt sich dabei um sehr dünne, flexible, schraubenförmige Bakterien mit hakenförmigem Ende. Leptospiren sind durch Drehungen aktiv beweglich. Innerhalb der Gattung Leptospira interrogans sensu lato werden verschiedene pathogene wie saprophytische Arten unterschieden, die nicht morphologisch, sondern nur serologisch oder genetisch zu differenzieren sind. Seit 1989 wurden über 250 Serovare beschrieben, die zurzeit in 24 Serogruppen eingeordnet werden.

Die Erregerübertragung erfolgt direkt über Harn oder Blut von infizierten Tieren oder indirekt über unbelebte Vektoren wie z. B. kontaminiertes Wasser, Futter und Schlafplätze oder lebende Vektoren wie Nagetiere. Leptospiren überleben am besten in feuchter Umgebung bei Temperaturen von 0 - 25° C.

Klinisch äußert sich eine Leptospirose zunächst durch Anorexie, Erbrechen, Dehydratation und Fieber. Später sind die Tiere apathisch und zeigen häufig eine erschwerte Atmung. Die Schleimhäute sind ikterisch, es tritt Anämie mit Hämoglobinurie und als Komplikation in manchen Fällen eine disseminierte intravasale Koagulopathie (DIC) auf. Toxische Zerfallsprodukte führen zu einer hämorrhagischen Diathese und Nekrosen. Als Folge kann es zu einer akuten Nephritis mit Azotämie kommen. In einigen Fällen tritt zudem eine oft hochakut verlaufende Hepatitis auf.