S-Lokus

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Die Weißscheckung beim Hund wird vor allem durch Variationen am MITF (Microphtalmia-associated transcription factor) verursacht. Je nachdem, ob ein bestimmtes Nucleotid (SINE) auf diesem Gen eingefügt ist oder nicht, prägt der Hund eine Weißscheckung aus oder ist nicht ge­scheckt. Man bezeichnet den Zustand ohne SINE mit del (für deletion, engl. für Löschung); den Zustand SINE mit ins (für insertion, engl. für Einfügung). Es gibt also drei Kombinationen: del/del, del/ins und ins/ins.

Bei einigen Rassen (Collie, Deutsche Dogge, Italienisches Windspiel, Sheltie) scheint eine kodominante Vererbung vorzuliegen, bei ihnen führt der heterozygote Genotyp (del/ins) zu einem typischen gescheckten Phänotyp, der so genannten „pseudo­irischen Scheckung“. Bei den meisten anderen Rassen scheint eine dominant-rezessive Vererbung vorzuliegen, bei ihnen ist del (keine Weißscheckung) dominant über ins (Weißscheckung). Unter der Prämisse, dass die kodominante Vererbung nur bei wenigen Rassen vorkommt und dass die meisten Rassen eine dominant-rezessive Vererbung der Weißscheckung haben, könnte die SINE­ Insertion ein Marker für Weißscheckung mit 95 % Genauigkeit sein.

In einer Studie wurde die dominant-­rezessive Vererbung für folgende Rassen gezeigt: Cocker Spaniel (Amerikanischer und Englischer), Basset, Border Collie, Cavalier King Charles Spaniel, Chihuahua, Shar Pei, Französische Bulldogge, Deutscher Schäferhund, Deutsche Vorstehhunde, Havaneser, Neufundländer, Pudel, Portugie­sischer Wasserhund, Yorkshire Terrier, Bernhardiner, Whippet.


Material
  • EDTA-Blut 1 ml
  • Backenabstrich
Methode PCR
Labor
  • Praxis-Schnelltest: nicht erhältlich
  • Speziallabor:
    • Versandzeit und -temperatur sind unkritisch
    • Dauer: 4 - 6 Wochen
Rasse alle Rassen