Borreliose (Lyme Disease)
Borrelien sind Bakterien, die zur Gattung der Spirochäten gehören. Kennzeichnend für Spirochäten sind kontraktile Axialfilamente, die unter einer mehrschichtigen äußeren Hülle lokalisiert sind und den Spirochäten ihre typische spiralige Gestalt sowie ihre Motilität verleihen. Verschiedene Spezies von Borrelien sind bekannt, von denen bisher wenige als pathogen eingestuft werden. Dabei ist B.burgdorferi sensu latu (Erreger der Lyme-Borreliose) als der wichtigste zu bezeichnen.
Borrelien werden durch Vektoren (Zecken bzw. Läuse) übertragen, und mit Ausnahme von B.recurrens und B. dutonii haben sie alle ein Reservoir unter den Wildtieren. Hauptübertragungsweg ist ein Stich der Zecke Ixodes ricinus (Gemeiner Holzbock). Die Bakterien befinden sich im Darm der Zecke und werden durch die Blutmahlzeit aktiviert und wandern in die Speicheldrüsen. Danach dauert es etwa 24 h bis die Übertragung über den Speichel erfolgt. Wird die Zecke innerhalb dieses Zeitraumes sachgemäß entfernt, kann das Infektionsrisiko sehr reduziert werden.
Im Gegensatz zum Menschen sind die klinischen Symptome einer Borreliose beim Hund eher unspezifisch und können leicht übersehen werden. Es treten Müdigkeit, Leistungsabfall, eventuell Fieber, Bewegungsunlust, wechselseitige Lahmheiten, Abmagerung oder auch neurologische Ausfallserscheinungen auf. Der Hauptüberträger, Ixodes ricinus, kommt deutschlandweit vor, kann aber in bestimmten Gebieten gehäuft angetroffen werden. Es empfiehlt sich daher in solchen Gebieten vermehrt den Befall des Hundes mit Zecken zu kontrollieren und bei Auftreten o. g. Symptome einen Borreliose-Test durchführen zu lassen.