Anaplasma phagocytophilum, Erregernachweis: Unterschied zwischen den Versionen

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Ein mikroskopischer Nachweis ist nicht immer möglich, da keine konstante Parasitämie vorliegt.
 
Ein mikroskopischer Nachweis ist nicht immer möglich, da keine konstante Parasitämie vorliegt.
 
 
<u>'''Anaplasmose beim Pferd'''</u>
 
 
Erreger der equinen granulozytären [[Ehrlichiose]] ist Anaplasma phagozytophilum (früher: ''Ehrlichia equi''),  ein obligat intrazelluläres gramnegatives, kokkoides Bakterium. In Europa steht die durch Zecken übertragene granulozytäre Ehrlichiose im Vordergrund; nach Inokulation kommt es zu einer lymphogenen oder hämatogenen Ausbreitung mit anschließender Besiedlung der Zielzellen: neutrophile und eosinophile Granulozyten.
 
 
Initiale klinische Symptome sind Fieber, Apathie, Gliedmassenödeme und Bewegungsunlust; labordiagnostisch findet man Thrombozytopenie, milde Anämie und Hyperbilirubinämie. Adulte Tiere > 4 Jahren zeigen eine deutlichere Ausprägung der Symptome als jüngere Pferde. Nach überstandener Erkrankung entwickeln die Pferde eine über ca. 2 Jahre belastbare Immunität; diese ist dabei unabhängig von einer latenten Infektion oder einem Carrier-Status.
 
 
'''Nachweis''':
 
*DNA-Nachweis mittels PCR im EDTA-Blut erkrankter Pferde ca. 5 Tage nach Inokulation, d.h. zeitgleich mit Einsetzen des Fiebers, während der mikroskopische Nachweis der Blutparasiten erst ca. 5 Tage nach Beginn der fieberhaften Erkrankung möglich ist.
 
*quantitativer Antikörper-Nachweis über IFT
 
  
  
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[[Kategorie:Anaplasmose]]
 
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[[Kategorie:Pferd]]
 
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[[Kategorie:Wiederkäuer]]
 
[[Kategorie:Wiederkäuer]]

Version vom 27. August 2013, 13:31 Uhr

Überträger: Ixodes ricinus


Anaplasmose bei Kleintieren

Die klinische Symptomatik ähnelt der der Ehrlichiose, doch sind hier vermehrt Thrombozytopenien durch die Bildung von Anti-Thrombozyten-Antikörpern zu beobachten. Dadurch kann es nicht nur zu Anämien, sondern auch zu Gerinnungsstörungen kommen. Ein weiterer Aspekt ist das Auftreten von orthopädischen Krankheitsbildern; Lahmheiten, Myositis und Gelenkschwellungen werden häufig durch Anaplasmen verursacht.

Ein positives PCR-Ergebnis wird meist im Zusammenhang mit klinischer Symptomatik erstellt. Bei einem negativen PCR-Ergebnis, aber hohem Antikörpertiter, kann eine latente Infektion vorliegen (Latenzort bislang unbekannt, Milz?). Eine Behandlung (Doxycyclin 5mg/kg 2x tägl. p.o. über mind. 3 Wochen, Green et al.) sollte dann in Abwägung zur Klinik erfolgen.

Ein mikroskopischer Nachweis ist nicht immer möglich, da keine konstante Parasitämie vorliegt.


Material
  • EDTA-Blut 0,2 ml
  • Zecke
  • für Antikörpernachweis S 0,2 ml
Methode
  • realtime PCR
  • mikroskopisch im gefärbten buffy coat
  • Antikörper (bei Hund und Katze)
Labor
  • inhouse Testung:
  • Speziallabor:
    • Versandzeit und -temperatur sind unkritisch
    • Dauer: 1 Tag
Melde-/ Anzeigepflicht -
Tierart Hund, Katze, Pferd, Wiederkäuer