Anaplasma phagocytophilum, Erregernachweis
Überträger: Ixodes ricinus
Die klinische Symptomatik ähnelt der der Ehrlichiose, doch sind hier vermehrt Thrombozytopenien durch die Bildung von Anti-Thrombozyten-Antikörpern zu beobachten. Dadurch kann es nicht nur zu Anämien, sondern auch zu Gerinnungsstörungen kommen. Ein weiterer Aspekt ist das Auftreten von orthopädischen Krankheitsbildern; Lahmheiten, Myositis und Gelenkschwellungen werden häufig durch Anaplasmen verursacht.
Anaplasmose (früher: „Ehrlichiose der Pferde“)
Erreger der equinen granulozytären Ehrlichiose ist Anaplasma phagozytophilum (früher: Ehrlichia equi), ein obligat intrazelluläres gramnegatives, kokkoides Bakterium. In Europa steht die durch Zecken übertragene granulozytäre Ehrlichiose im Vordergrund; nach Inokulation kommt es zu einer lymphogenen oder hämatogenen Ausbreitung mit anschließender Besiedlung der Zielzellen: neutrophile und eosinophile Granulozyten. Initiale klinische Symptome sind Fieber, Apathie, Gliedmassenödeme und Bewegungsunlust; labordiagnostisch findet man Thrombozytopenie, milde Anämie und Hyperbilirubinämie. Adulte Tiere > 4 Jahren zeigen eine deutlichere Ausprägung der Symptome als jüngere Pferde. Nach überstandener Erkrankung entwickeln die Pferde eine über ca. 2 Jahre belastbare Immunität; diese ist dabei unabhängig von einer latenten Infektion oder einem Carrier-Status.
Nachweis:
- DNA-Nachweis mittels PCR im EDTA-Blut erkrankter Pferde ca. 5 Tage nach Inokulation, d.h. zeitgleich mit Einsetzen des Fiebers, während der mikroskopische Nachweis der Blutparasiten erst ca. 5 Tage nach Beginn der fieberhaften Erkrankung möglich ist.
- quantitativer Antikörper-Nachweis über IFT
Ein positives PCR-Ergebnis wird meist im Zusammenhang mit klinischer Symptomatik erstellt. Bei einem negativen PCR-Ergebnis, aber hohem Antikörpertiter, kann eine latente Infektion vorliegen (Latenzort bislang unbekannt, Milz?). Eine Behandlung (Doxycyclin 5mg/kg 2x tägl. p.o. über mind. 3 Wochen, Green et al.) sollte dann in Abwägung zur Klinik erfolgen.
Ein mikroskopischer Nachweis ist nicht immer möglich, da keine konstante Parasitämie vorliegt.
Material | EB 0,2 ml, Zecke |
Methode | realtime PCR, mikroskopisch im gefärbten buffy coat |
Tierart | Hund, Katze, Pferd, Wiederkäuer |