Anaplasma phagocytophilum, Erregernachweis

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Überträger: Ixodes ricinus


Anaplasmose bei Kleintieren

Die klinische Symptomatik ähnelt der der Ehrlichiose, doch sind hier vermehrt Thrombozytopenien durch die Bildung von Anti-Thrombozyten-Antikörpern zu beobachten. Dadurch kann es nicht nur zu Anämien, sondern auch zu Gerinnungsstörungen kommen. Ein weiterer Aspekt ist das Auftreten von orthopädischen Krankheitsbildern; Lahmheiten, Myositis und Gelenkschwellungen werden häufig durch Anaplasmen verursacht.

Ein positives PCR-Ergebnis wird meist im Zusammenhang mit klinischer Symptomatik erstellt. Bei einem negativen PCR-Ergebnis, aber hohem Antikörpertiter, kann eine latente Infektion vorliegen (Latenzort bislang unbekannt, Milz?). Eine Behandlung (Doxycyclin 5mg/kg 2x tägl. p.o. über mind. 3 Wochen, Green et al.) sollte dann in Abwägung zur Klinik erfolgen.

Ein mikroskopischer Nachweis ist nicht immer möglich, da keine konstante Parasitämie vorliegt.


Anaplasmose beim Pferd

Erreger der equinen granulozytären Ehrlichiose ist Anaplasma phagozytophilum (früher: Ehrlichia equi), ein obligat intrazelluläres gramnegatives, kokkoides Bakterium. In Europa steht die durch Zecken übertragene granulozytäre Ehrlichiose im Vordergrund; nach Inokulation kommt es zu einer lymphogenen oder hämatogenen Ausbreitung mit anschließender Besiedlung der Zielzellen: neutrophile und eosinophile Granulozyten.

Initiale klinische Symptome sind Fieber, Apathie, Gliedmassenödeme und Bewegungsunlust; labordiagnostisch findet man Thrombozytopenie, milde Anämie und Hyperbilirubinämie. Adulte Tiere > 4 Jahren zeigen eine deutlichere Ausprägung der Symptome als jüngere Pferde. Nach überstandener Erkrankung entwickeln die Pferde eine über ca. 2 Jahre belastbare Immunität; diese ist dabei unabhängig von einer latenten Infektion oder einem Carrier-Status.

Nachweis:

  • DNA-Nachweis mittels PCR im EDTA-Blut erkrankter Pferde ca. 5 Tage nach Inokulation, d.h. zeitgleich mit Einsetzen des Fiebers, während der mikroskopische Nachweis der Blutparasiten erst ca. 5 Tage nach Beginn der fieberhaften Erkrankung möglich ist.
  • quantitativer Antikörper-Nachweis über IFT


Material EDTA-Blut 0,2 ml, Zecke, (für Antikörpernachweis S 0,2 ml)
Methode realtime PCR, mikroskopisch im gefärbten buffy coat, Antikörper (bei Hund und Katze)
Tierart Hund, Katze, Pferd, Wiederkäuer