Circoviren

Aus LABOPEDIA
Version vom 8. Februar 2013, 12:36 Uhr von Thiele (Diskussion | Beiträge) (Die Seite wurde neu angelegt: „'''Circoviren''' gehören zu der „jüngsten Virengeneration“. Entdeckt wurde das Virus 1947; 1992 machte es erstmals in Kanada und Frankreich Schlagzeilen,…“)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Wechseln zu: Navigation, Suche

Circoviren gehören zu der „jüngsten Virengeneration“. Entdeckt wurde das Virus 1947; 1992 machte es erstmals in Kanada und Frankreich Schlagzeilen, als es bei Kümmerern in der Schweinemast isoliert wurde. Es handelt sich um kleine unbehüllte kubische Partikel mit einer einsträngigen negativen DNS.


Schwein:

Porcines Circo-Virus II (PCV II)

Das porcine Circovirus Typ II (PCV II) wird mit dem sogenannten „post weaning multisystemic wasting syndrom“ (PMWS) in Verbindung gebracht. PMWS wird in der Regel bei Absatz-, seltener bei Saugferkeln beobachtet. Betroffene Tiere zeigen einen progredienten Gewichtsverlust und respiratorische Erscheinungen mit Husten, die oft durch bakterielle Sekundärinfektionen kompliziert werden. Der Nachweis von PCV II im Gewebe erkrankter Ferkel kann durch eine PCR erfolgen. Im Zusammenhang mit PMWS werden auch Mehrfachinfektionen von PCV II mit porzinem Parvovirus oder PRRSV diskutiert.


Taube:

Pigeon Circovirus (PiCV)

Circovirus-Infektionen treten vor allem bei Tauben im Alter von 6 Wochen bis 12 Monaten auf. Das klinische Bild ist unspezifisch, zu den Symptomen zählen Lethargie, Anorexie, Durchfall, Kümmern und PBFD-ähnliche Federveränderungen. Die Krankheit geht mit einer Immunsuppression einher und es kommt zu Organveränderungen insbesondere im zentralen Abwehrsystem und an der Milz.


Psittaciden:

Psittacine Beak and Feather Disease (PBFD)

Kennzeichnend für PBFD ist ein gestörtes Wachstum des Schnabelhorns (beak), derFedern (feather) und der Krallen. Die Erkrankung ist weltweit verbreitet und tritt vor allem bei Kakadus auf, insgesamt betroffen sind aber über 40 Spezies bei Ara, Agaporniden, Graupapageien, Amazonen und Sittichen.

Nestlinge versterben meist perakut, während es bei Jungvögeln zu einem akuten Verlauf kommt. Klinisch zeigen die Tiere Lethargie, Fressunlust sowie Erbrechen und/oder Durchfall, Todesfälle innerhalb von 1 - 2 Wochen sind möglich. Pathognomonisch – meist aber nur bei chronischen Verläufen sichtbar – sind die Veränderungen der sich heranbildenden Federn. Diese fallen symmetrisch aus oder aber sie bleiben im Schaft stecken und brechen dann ab. Die namensgebenden Schnabel- und seltener Krallenläsionen treten erst spät auf.


Circovirus, Erregernachweis

Die PBFD-PCR erfasst nicht die Circovirus-Infektionen anderer Vogelgruppen.

Material Gewebe (Lunge, Leber, lymphatisches Gewebe, Nieren, Pankreas)
Bei Vögeln zusätzlich frischgezupfte Federn und/oder EB 0,2 ml
Methode Realtime PCR
Tierart Schwein, Tauben, Psittaciden