Coronaviren: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Hund''':
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[[Kategorie:Coronaviren]]
 
 
Beim Hund verursachen canine Coronaviren (CCV) eine hämorrhagische Gastroenteritis. Es kommt post infektionem zu einem Verlust der Darmvilli, einer Abflachung der Epithelzellen des Dünndarms und einer Ablösung der Becherzellen. Die auffälligsten Symptome sind Erbrechen und wässriger bis blutiger Durchfall, damit einhergehend hochgradige Dehydratation.
 
 
 
CCV ist auch für andere Caniden, sowie Katze und Schwein infektiös, allerdings ist die Pathogenität bei diesen Tierarten ungeklärt.
 
 
 
 
 
'''Katze''':
 
 
 
Die Feline Infektiöse Peritonitis (FIP) ist eine Erkrankung, die durch eine Infektion mit felinen Coronaviren (FCoV) ausgelöst werden kann. Kommt es zur Ausbildung einer FIP, zeigen sich klinisch zwei verschiedene Ausprägungsformen: Die feuchte exsudative Form und die trockene granulomatöse Form. Bei der feuchten Form kommt es zur Ausbildung einer hochgradigen Polyserositis mit Bildung einer stark viskösen, gelblichen, fibrinhaltigen Ascitesflüssigkeit. Bei der trockenen Form der FIP bilden sich pyogranulomatös Verdickungen auf den Serosen und in den Organen. Dabei sind hauptsächlich Leber und Lunge sowie die Nieren betroffen. Auf der Milz und den Lymphknoten bilden sich entzündliche Knötchen. Die Katzen entwickeln häufig Anämien mit Ikterus, Abmagerung und hohes Fieber. Es können auch ZNS-Symptome und durch Ablagerung von Präzipitaten eine Uveitis auftreten.
 
 
 
Ein positiver Titer besagt, dass die Katze Kontakt zu Coronaviren hatte. Das ist bei dem größten Teil aller adulten Tiere der Fall. In einem klinisch gesunden Tier und vor allem, wenn diese Tiere aus Zuchten oder Tierheimen stammen, sind auch hohe Titer
 
meist nicht von Bedeutung. Sie lassen nicht darauf schließen, dass diese Katze an FIP erkranken wird. Ab einem Titer von 1:400 geht man allerdings davon aus, dass diese Katzen auch Coronavirus mit dem Kot ausscheiden. Bei an FIP erkrankten Tieren finden sich häufig auch nur niedrige bis negative Antikörpertiter. Hier ist es zu einer Bindung der Antikörper in Immunkomplexen gekommen; somit sind Antikörper nicht mehr nachweisbar. Mittels genetischer Untersuchung kann man zwischen dem Coronavirus, das Durchfall auslösen kann und der gefährlichen Mutante, die zu einer FIP Erkrankung führen kann differenzieren. Leider kann man im Kot nach bisherigen Ergebnissen nur immer beide Varianten nachweisen. Liegt bereits ein Ascites vor, kann in der Regel nur die Mutante nachgewiesen werden, die Diagnose „FIP“ kann hierdurch zuverlässiger gestellt werden.
 
 
 
 
 
'''Schwein''':
 
 
 
Beim Schwein verursachen Coronaviren die hochkontagiöse, z. T. seuchenhaft verlaufende „Transmissible Gastroenteritis“ (TGE). Das TGE-Virus stellt in allen Ländern mit intensiver Schweineproduktion ein wirtschaftliches Problem dar. Einkommensausfälle
 
entstehen in den betroffenen Betrieben durch Ferkelverluste, Wachstumsretention und Minderung der Gewichtszunahmen.
 
 
 
Nach Infektion mit dem porcinen Coronavirus kommt es zu einer lokalen Infektion des Darmtraktes, meist im Jejunum und Ileum. Im weiteren Verlauf kommt es zu einem rapiden Verlust des Zottenepithels. Klinisch zeigt sich dies in einem wässrigen übelriechenden Durchfall.
 
 
 
 
 
'''Coronavirus, Erregernachweis'''
 
 
 
Ein Nachweis im Zeitraum von ca. 3 - 14 Tagen p. i. aus Faeces ist möglich. <br><u>Katze</u>: Ein positiver Nachweis aus dem Kot spricht nur für die Ausscheidung von felinem Coronavirus und ist nicht beweisend für das Vorliegen einer FIP. Ein positiver Nachweis aus Ascites dagegen ist beweisend für das Vorliegen einer FIP. Ein negatives Ergebnis lässt eine FIP-Erkrankung nicht ausschließen.
 
 
 
{| border="1" cellspacing="0" cellpadding="5" style="border-collapse:collapse;"
 
|style="background-color: #E0FFFF;" !width="10px" | '''Material'''
 
|style="background-color: #DCDCDC;" width="300px" |'''Hund''': Faeces <br>'''Katze''': Faeces, Ascites, EB 0,2 ml <br>'''Schwein''': Faeces, Gewebe (Darm), EB 0,2 ml
 
|-
 
|style="background-color: #E0FFFF;" align="center" !|'''Methode'''
 
|style="background-color:#DCDCDC;" | Realtime PCR
 
|-
 
|style="background-color: #E0FFFF;" align="center" !|'''Tierart'''
 
|style="background-color:#DCDCDC;" | Katze, Hund, Schwein
 
|}
 
 
 
 
 
'''Coronavirus, Antikörpernachweis („FIP“-Antikörper)'''
 
 
 
Ein positiver Titer bestätigt nur einen Kontakt zu Coronaviren.
 
 
 
{| border="1" cellspacing="0" cellpadding="5" style="border-collapse:collapse;"
 
|style="background-color: #E0FFFF;" !width="10px" | '''Material'''
 
|style="background-color: #DCDCDC;" width="300px" |S, HP, EP 0,5 ml
 
|-
 
|style="background-color: #E0FFFF;" align="center" !|'''Methode'''
 
|style="background-color:#DCDCDC;" | IFAT
 
|-
 
|style="background-color: #E0FFFF;" align="center" !|'''Tierart'''
 
|style="background-color:#DCDCDC;" | Hund, Katze, Schwein
 
|}
 
 
[[Kategorie:Infektionserkrankungen: Erregernachweis und Serologie]]
 
[[Kategorie:Infektionserkrankungen: Erregernachweis und Serologie]]
 
[[Kategorie:Virologie]]
 
[[Kategorie:Virologie]]

Version vom 13. Februar 2013, 11:14 Uhr

Coronaviren sind kugelförmige bis pleomorphe behüllte RNA-Viren, die auf ihrer Oberfläche keulenförmige Anhänge tragen. Diese Anhänge ergeben im Elektronenmikroskop das Bild ähnlich einer Krone, welche der Virusfamilie ihren Namen gegeben hat.