Futtermittelallergietest (Sensitest): Unterschied zwischen den Versionen

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<u>Andere Allergene</u>: Auf Anfrage können wir auch diverse andere – nicht in unseren Standard-Allergietest enthaltene und auch auf dem Antragsformular nicht angeführte - Einzelallergene aus dem Serum sensibilisierter Tiere nachweisen. [http://www.laboklin.de Bitte kontaktieren Sie uns!]
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Andere Allergene: Auf Anfrage kann [http://www.laboklin.de LABOKLIN] auch diverse andere Einzelallergene aus dem Serum sensibilisierter Tiere nachweisen.

Version vom 20. Dezember 2013, 12:17 Uhr

Wann ist an eine Futtermittelallergie zu denken?

Die Symptomatik einer Futtermittelallergie ist in der Regel wenig spezifisch und kann in ihrem klinischen Erscheinungsbild einer Vielzahl anderer Erkrankungen sehr ähneln. Die dermatologischen Symptome variieren beim Hund von generalisiertem Juckreiz bis hin zu lokalisiertem Juckreiz ohne bestimmte Prädilektionsstellen. Hier anzuführen ist, dass ca. 25% der Hunde z.B. nur eine Otitis externa zeigen. Genauso können aber auch die Kruppe oder der Pfotenbereich betroffen sein. Die Allergien des Gastrointestinaltraktes ähneln klinisch oft chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen. Vomitus, Diarrhoe (oft nicht so schwerwiegend, dass deswegen der Tierarzt konsultiert wird) und häufiger Kotabsatz werden berichtet. Es kann jedoch auch eine Kombination der beiden Symptomenkomplexe – dermatologisch und gastrointestinal - vorliegen. Der serologische Futtermittelallergietest zum Nachweis allergen-spezifischer Antikörper (IgE und IgG) ermöglicht bei allergisch bedingter Futtermittelunverträglichkeit eine Verbesserung der klinischen Symptomatik mit Hilfe gezielter Futterumstellung. Bei dem Test werden Antikörper der Klassen IgG und IgE auf 16 verschiedene Futterbestandteile bestimmt. Eine kürzlich vorgestellte Studie ergab, dass die IgE und IgG Antikörper eines Blutallergietestes auf Futtermittelallergene einen negativen Vorhersagewert von 81,1% besitzen. Daraus resultiert, dass jene Futtermittel, die im Test mit Reaktionsklasse 0 getestet werden, hervorragend zur Durchführung einer Eliminationsdiät geeignet sind.

Warum werden gleichzeitig nahrungsspezifische IgE- und IgG-Antikörper bestimmt?

Bei der klassischen Allergie (IgE-mediiert; Sofortreaktion) treten die Symptome häufig relativ kurz nach der Futteraufnahme auf, so dass ein direkter Bezug zum Futter hergestellt werden kann. Bei den IgG mediierten Allergien (Spätreaktion) gestaltet sich die Diagnose wesentlich schwieriger, da sich hier häufig die eigentliche Symptomatik erst nach vielen Tagen präsentieren kann. Die meisten gesunden Hunde zeigen - als normale Reaktion - niedrige IgG-Spiegel, was bei der Entwicklung des Testes berücksichtigt worden ist. Es gibt aber auch eine geringe Anzahl gesunder Hunde mit niedrigen IgE-Spiegeln. Stark positive Reaktionen (RK>2) auf IgE und/oder IgG werden weitaus häufiger bei allergischen Patienten und nur selten bei gesunden Tieren gefunden. Mehrere und höhere spezifische Reaktionen korrelieren somit deutlich mit Futtermittelallergien.

Was ist bei Verdacht auf Futtermittel bedingte Allergie vom Labor zu erwarten?
Die Methode der Wahl zur Diagnose einer Futtermittelunverträglichkeit ist die Eliminationsdiät (golden standard). Nicht selten sind aber die Umstände der Tierhaltung nicht geeignet, um die Fütterung kontrolliert durchzuführen. In diesen Fällen stellt der serologische Futtermitteltest eine wünschenswerte Alternative dar und liefert sogleich eine große Hilfestellung bei der richtigen, patientengerechten Zusammenstellung der Eliminationsdiät. Werden Daten von betroffenen Tieren ausgewertet, so ergeben sich folgende Fakten: Hauptgrund für die Durchführung des Testes ist in 69% der Fälle eine rein dermatologische Symptomatik, während hingegen in 18% nur gastrointestinale Symptome vorherrschend waren. Bei 13% der Tiere, die getestet wurden, bestand sowohl dermatologische als auch gastrointestinale Symptomatik. Der Anteil positiv getesteter Tiere liegt bei 71%: davon sind 51% IgG und 59% IgE positiv. 86% der Tiere mit gastrointestinaler Symptomatik sprechen dabei deutlich auf die Futterumstellung aufgrund des Ergebnisses des Futtermittelallergietestes an auch war die durchschnittliche Zeitspanne bis zum Therapieerfolg bei Patienten mit gastrointestinaler Symptomatik deutlich kürzer.

Fazit: Auch bei Tieren mit unklarer gastroenterologischer Symptomatik sollte der Futtermittelallergietest in die Diagnostik mit eingebunden werden. Aus unserer Erfahrung wissen wir, dass eine gezielte Umstellung mit Vermeidung der im Test diskriminierten Inhaltsstoffe in der Regel beim Tierhalter auf deutlich größere Akzeptanz stößt, als nur die strikte Fütterung eines einzigen Futtermittels (klassische Eliminationsdiät).

Wie aussagekräftig ist der Test?
Die Qualität eines Labortestes wird unter anderem daran gemessen, wie dieser im Vergleich zur als „golden standard“ beschriebenen Methode abschneidet. Für Futtermittelallergien ist als „golden standard“ die Kombination von (1) Therapieerfolg durch Elimination des fraglichen Futtermittelbestandteiles aus dem Futter und (2) Rezidiv bei Provokation (=erneute Fütterung des fraglichen Futterinhaltsstoffes) beschrieben. Wir sehen bei 92% ein Rezidiv nach Provokation mit dem durch den Test identifizierten Allergen. Dieses Ergebnis untermauert den Nutzen des Futtermittelallergietestes als diagnostisches Hilfsmittel bei Verdacht auf Futtermittel bedingte Allergien.

Diäten
Das Hauptprinzip der Eliminationsdiät besteht darin, eine Futterkomponente zu füttern, welche das Tier vorher noch nie bekommen hat und beide Antikörper negativ getestet sind. Diese Diät sollte die einzige Futterquelle während der Zeit der Diät sein. Eine 100%ige Besitzer-Compliance ist obligatorisch, und es müssen verlässlich alle Leckerli, Supplemente oder Medikamente mit Geschmackstoffen vermieden werden. Optionen für eine solche Diät sind selbst gekochte Diäten, BARFen, hypoallergene Diäten (mit nur einer Proteinquelle) und hydrolysierte Diäten. Wenn sich das Tier in Remission befindet, sollte es zur Absicherung der Diagnose mit der ursprünglichen Diät oder einem Bestandteil daraus konfrontiert werden. Danach kann eine Reihe von Provokationsdiäten gefüttert werden, um den oder die auslösenden Futterbestandteil(e) zu identifizieren. Wenn eine ausreichende Anzahl an auslösenden Futterbestandteilen gefunden worden ist, kann versucht werden, das Tier mit einer kommerziellen Patienten-spezifischen Diät zu konfrontieren. Eliminationsdiäten können bei Hautproblemen bis zu 10 Wochen brauchen, um den gewünschten klinischen Effekt zu zeigen; im Falle von gastroenterologischer Symptomatik sieht man den Erfolg häufig rascher (manchmal innerhalb von Tagen).


  • Hund/Katze: Bestimmung von IgE- und IgG-Antikörpern gegen 16 Einzelallergene
  • Katze: Rind, Lamm, Schwein, Huhn, Truthahn, Ente, Kartoffel, Soja, Weizen, Mais, Reis, Ei, Kuhmilch, Lachs, Thunfisch, Weißfisch
  • Hund: Rind, Schwein, Lamm, Huhn, Truthahn, Ente, Soja, Weizen, Mais, Reis, Ei, Kuhmilch, Gerste, Kartoffel, Hafer, Weißfisch, Lachs, Kaninchen, Rothirsch
  • Pferd: IgE- und IgG-Antikörper gegen 8 Einzelallergene: Soja, Melasse, Hafer, Mais, Gerste, Weizen, Hefe, Luzerne.
  • Grundlage für eine gezielte Auswahl geeigneter diätetischer Komponenten zur Durchführung einer Eliminationsdiät.


Material Serum 0,5 ml
Methode ELISA
Labor
  • Praxis-Schnelltest: nicht erhältlich
  • Speziallabor:
    • Versandzeit und -temperatur sind unkritisch
    • Dauer 3 Tage
Tierart Hund, Katze, Pferd


Andere Allergene: Auf Anfrage kann LABOKLIN auch diverse andere Einzelallergene aus dem Serum sensibilisierter Tiere nachweisen.