Leishmaniose: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Leishmaniose''' gehört zu den durch Protozoen übertragenen Infektionskrankheiten. Überträger der Leishmanien sind Sandmücken - Phlebotomen. Die Aufnahme der Leishmanien erfolgt beim Saugakt. In der Sandmücke erfolgt die Vermehrung der
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Die '''Leishmaniose''' gehört zu den durch Protozoen übertragenen Infektionskrankheiten. Überträger der Leishmanien sind Sandmücken - Phlebotomen. Die Aufnahme der Leishmanien erfolgt beim Saugakt.[[Image: Leishmanien Hund 014.jpg|thumb|Leishmanien (Hund)]] In der Sandmücke erfolgt die Vermehrung der
promastigoten Stadien, die 6 - 12 Tage nach dem Saugakt infektiös sind. Der Erreger in Europa ist Leishmania infantum. Ab dem Bosporus südwärts und vor allem in Nordafrika kommt zusätzlich Leishmania tropica vor. Weltweit sind weitere Arten von
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promastigoten Stadien, die ein bis drei Wochen nach dem Saugakt infektiös sind. Der Erreger in Europa ist Leishmania infantum (Viszerale Leishmaniose). Ab dem Bosporus südwärts und vor allem in Nordafrika kommt zusätzlich Leishmania tropica (Hautleishmaniose) vor. Weltweit sind weitere Arten von Leishmanien beschrieben. Die Hauptinfektiongebiete in Europa sind Spanien, Portugal, Italien und Griechenland.
Leishmanien beschrieben. Die Hauptinfektiongebiete in Europa sind Spanien, Portugal, Italien und Griechenland.
 
  
In Deutschland sind natürliche Sandmückenvorkommen entlang des Rheingrabens in Baden-Württemberg und in Rheinland-Pfalz in der Region Kaiserslautern und Saarbrücken nachgewiesen.
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In Deutschland sind natürliche Sandmückenvorkommen entlang des Rheingrabens in Baden-Württemberg und in Rheinland-Pfalz in der Region Kaiserslautern und Saarbrücken nachgewiesen.  
  
Der Fuchs, evtl. auch Kleinnager werden als das Erregerreservoir angesehen. Infizierte Tiere können bis zu 7 Jahre asymptomatisch sein. Der Beginn der Erkrankung ist meist gekennzeichnet durch Lymphadenopathie, Anämie, bei der kutanen Form der Leishmaniose zeigen sich Hautveränderungen an den Ohrrändern, Nasenspiegel und Brillenbildung an den Augen.
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Hunde, Füchse, evtl. auch Kleinnager werden als das Erregerreservoir angesehen. Infizierte Tiere können bis zu 7 Jahre asymptomatisch sein. Der Beginn der Erkrankung ist meist gekennzeichnet durch Lymphadenopathie, Anämie, häufig zeigen sich Hautveränderungen an den Ohrrändern, am Nasenspiegel, und eine Brillenbildung an den Augen.
  
Bei chronischen Infektionen zeigen die Tiere eine reduzierte Belastbarkeit, Gewichtsverlust, Lymphadenopathie, schuppige nicht juckende Hautveränderungen und Augenveränderung.
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Im chronischen Infektionsstadium zeigen die Tiere eine reduzierte Belastbarkeit, Gewichtsverlust, Lymphadenopathie, schuppige nicht juckende Hautveränderungen und Augenveränderung.
  
  
'''Leishmanien, Antikörpernachweis'''
 
  
Positive Antikörpertiter sind frühestens 2 - 3 Wochen p. i. zu erwarten, längstens nach 6 Monaten. Der ELISA zeigt bei asymptomatischen Hunden eine deutlich höhere Sensitivität (ca. 90 %) gegenüber dem IFAT (ca. 50 - 70 %). Zur Therapiekontrolle ist der Antikörpertest nicht geeignet und eine Serum-Eiweiß-Elektrophorese empfehlenswert.
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[[Kategorie:Hund]]
 
 
{| border="1" cellspacing="0" cellpadding="5" style="border-collapse:collapse;"
 
|style="background-color: #E0FFFF;" !width="10px" | '''Material'''
 
|style="background-color: #DCDCDC;" width="300px" |S 0,5 ml
 
|-
 
|style="background-color: #E0FFFF;" align="center" !|'''Methode'''
 
|style="background-color:#DCDCDC;" | IFAT, ELISA (nur Hund)
 
|-
 
|style="background-color: #E0FFFF;" align="center" !|'''Tierart'''
 
|style="background-color:#DCDCDC;" | Hund, Katze, Pferd
 
|}
 
 
 
 
 
'''Leishmanien, Erregernachweis'''
 
 
 
Der PCR-Nachweis ist wesentlich sensitiver als der mikroskopische Nachweis. EDTA-Blut ist für den PCR-Nachweis ungeeignet, da
 
eine Parasitämie nur selten zu erwarten ist.
 
 
 
{| border="1" cellspacing="0" cellpadding="5" style="border-collapse:collapse;"
 
|style="background-color: #E0FFFF;" !width="10px" | '''Material'''
 
|style="background-color: #DCDCDC;" width="300px" |Knochenmarkpunktat, Lymphknotenpunktat (L. popliteus), Gewebe (Haut), Abstrich ohne Medium (Konjunktiva)
 
|-
 
|style="background-color: #E0FFFF;" align="center" !|'''Methode'''
 
|style="background-color:#DCDCDC;" | PCR, zytologisch, histologisch
 
|-
 
|style="background-color: #E0FFFF;" align="center" !|'''Tierart'''
 
|style="background-color:#DCDCDC;" | Hund
 
|}
 
 
[[Kategorie:Infektionserkrankungen: Erregernachweis und Serologie]]
 
[[Kategorie:Infektionserkrankungen: Erregernachweis und Serologie]]
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[[Kategorie:Katze]]
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[[Kategorie:Leishmaniose]]
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[[Kategorie:Pferd]]

Aktuelle Version vom 13. Januar 2014, 17:15 Uhr

Die Leishmaniose gehört zu den durch Protozoen übertragenen Infektionskrankheiten. Überträger der Leishmanien sind Sandmücken - Phlebotomen. Die Aufnahme der Leishmanien erfolgt beim Saugakt.

Leishmanien (Hund)

In der Sandmücke erfolgt die Vermehrung der

promastigoten Stadien, die ein bis drei Wochen nach dem Saugakt infektiös sind. Der Erreger in Europa ist Leishmania infantum (Viszerale Leishmaniose). Ab dem Bosporus südwärts und vor allem in Nordafrika kommt zusätzlich Leishmania tropica (Hautleishmaniose) vor. Weltweit sind weitere Arten von Leishmanien beschrieben. Die Hauptinfektiongebiete in Europa sind Spanien, Portugal, Italien und Griechenland.

In Deutschland sind natürliche Sandmückenvorkommen entlang des Rheingrabens in Baden-Württemberg und in Rheinland-Pfalz in der Region Kaiserslautern und Saarbrücken nachgewiesen.

Hunde, Füchse, evtl. auch Kleinnager werden als das Erregerreservoir angesehen. Infizierte Tiere können bis zu 7 Jahre asymptomatisch sein. Der Beginn der Erkrankung ist meist gekennzeichnet durch Lymphadenopathie, Anämie, häufig zeigen sich Hautveränderungen an den Ohrrändern, am Nasenspiegel, und eine Brillenbildung an den Augen.

Im chronischen Infektionsstadium zeigen die Tiere eine reduzierte Belastbarkeit, Gewichtsverlust, Lymphadenopathie, schuppige nicht juckende Hautveränderungen und Augenveränderung.