SDMA (Symmetrisches Dimethylarginin)

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SDMA ist ein Parameter der Nierenfrühdiagnostik. Eine dauerhafte Erhöhung von SDMA über den Referenzbereich lässt auf eine reduzierte Nierenfunktion schließen. SDMA wird während des Proteinstoffwechsels aus Arginin in konstanter Rate gebildet. SDMA wird exklusiv über die Niere ausgeschieden und ist ein zuverlässiger und störungsarmer Marker für die glomeruläre Filtrationsrate (GFR). SDMA steigt ebenso wie Kreatinin bei sinkender GFR linear an. Dieser Anstieg beginnt bei SDMA bereits bei ca. 30 %iger, bei Kreatinin erst ab 70 %iger Reduzierung der GFR. Die Körpermasse beeinflusst den SDMA-Gehalt nicht, während Kreatinin bei abnehmender Muskelmasse sinkt und daher gerade bei geriatrischen, chronisch kranken und kachektischen Tieren eine frühe Diagnostik der Niereninsuffizienz erschwert.

Vergleichende Untersuchungen von SDMA, Kreatinin und Cystatin C bei geriatrischen Hunden und Katzen ergaben bei 44% der Hunde und 29% der Katzen eine alleinige Erhöhung von SDMA, während Kreatinin noch im Normbereich lag. Beim Vergleich von SDMA und Cystatin C wies bei 34% der geriatrischen Hunde nur SDMA, nicht aber Cystatin C auf eine Niereninsuffizienz hin. Cystatin C stieg mit Verzögerung gegenüber SDMA an.

Der Nachweis mittels ELISA zeichnet sich durch hohe Sensitivität und gute Wiederholbarkeit sowie geringe Kreuzreaktivität gegenüber Arginin oder anderen Abbauprodukten aus dem Argininstoffwechsel wie ADMA aus. Der Test ist relativ unbeeinflusst von Hämolyse, Lipämie und Ikterus. Auch andere Nachweismethoden werden angeboten.